Wärmepumpe

Rund 60.000 mal im Jahr entscheiden sich Kunden in Deutschland für eine Wärmepumpenheizung. Das ist im Vergleich zu den konventionellen Heizsystem eine recht niedrige Zahl. Doch die letzten Jahren zeigen auch eine Veränderung. Es scheint ein Umdenken bei Kunden und Verbrauchern stattzufinden, die Heizungsart auch nach ökologischen Gesichtspunkten auszuwählen. Denn eine Wärmepumpenheizung verzichtet vollkommen auf das Verfeuern fossiler Brennstoffe. Sie nutzt stattdessen die Energie aus Grundwasser, Erde oder Luft zur Wärmegewinnung. Für die Heizungsmodernisierung oder die Neuanschaffung lockt der Staat mit attraktiven Förderungen. Die Betriebskosten sind ausgesprochen gering, was den vergleichsweise hohen Anschaffungspreis schnell ausgleicht.

Wird der Strom zum Betrieb der Wärmepumpe mit einer Photovoltaik Anlage gewonnen, spart man zusätzliche laufende Kosten ein. Zahlreiche Energieversorger locken ihre Kunden mit vergünstigen Spezialtarifen für den sogenannten Wärmepumpenstrom. Die Wärmepumpenheizung überzeugt auch durch sehr geringe Kosten für Wartung und Reinigung. Unabhängig von der Wärmepumpenart liegen die jährlichen Wartungskosten bei rund 50 €.

Die Wärmepumpenheizung funktioniert nach dem „Kühlschrank-Prinzip“. Der Kühlschrank entzieht den Lebensmittel Wärme. Bei der Heiztechnik nutzt man den gegenteiligen Effekt und entzieht dabei der Außenluft, der Erdwärme oder dem Grundwasser die Wärmeenergie. Diese wird dann als Heizenergie dem Kreislauf zur Verfügung gestellt. Auch bei ca. 10 Grad Celsius erlaubt die Wärmepumpe den Entzug der Wärme aus der Luft. Das ist ein sehr großer Vorteil gegenüber den herkömmlichen Heizarten.

Es gibt drei verschiedene Varianten der Wärmepumpenheizung:

Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Sie nutzt das Grundwasser, dass durch extra gebohrte Brunnen angezapft wird. Ein Förder- und ein Schluckbrunnen werden für den Betrieb dieser Heizungsvariante benötigt. Die Kosten hierfür müssen extra kalkuliert werden. In der Regel reicht eine Bohrtiefe von ca. 15 Metern aus. Das genutzte Grundwasser hat ganzjährig eine Temperatur von 7 und 12 Grad Celsius. Das ist ausreichend, um damit ein Einfamilienhaus im Winter vollständig zu heizen. Sie punktet vor allem durch einen hohen Wirkungsrad, geringe Betriebskosten, ausgereifte Technik, störungsfreier Betrieb und zuverlässige Heizenergie.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Sie nutzt die Luft als Wärmequelle und ist daher besonders umweltfreundlich im Betrieb. Außerdem bietet sie sehr geringe laufende Kosten. Die Heizungsanlage saugt die von der Sonne erwärmte Außenluft an und überträgt sie an einen Wärmetauscher. Nach der Nutzung als Heizungswärme wird die genutzte Luft wieder an die Umwelt abgegeben. Im Winter funktioniert das Prinzip genauso gut, jedoch fallen hier mehr Stromkosten für den Antriebsmotor des Ventilators an. Im Verdichter der Luft-Wasser-Wärmepumpe befindet sich ein Kältemittel, dass die Luft auf ein höhere Temperaturniveau anhebt. Dieses Verdichter verbraucht ebenso Strom. Die Vorteile sind eine Außenmontage mit geringem Platzbedarf, der umweltfreundliche Betrieb besonders in Kombination mit Ökostrom und die geringen Betriebskosten im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen. Die Anschaffungskosten sind dafür hoch und beim Betrieb treten störende Geräusche auf.
Sole-Wasser-Wärmepupe
Diese Variante nutzt die Erdwärme zur Gewinnung von Heizenergie. Entweder mittels Erdkollektoren oder Erdsonden mit Sole als Wärmetransportmittel wird die Wärme aus dem Boden an die Oberfläche transportiert. Über einen Wärmeverteiler wird die aus der Erde gewonnene Wärme wie eine Fußbodenheizung ins Hausinnere abgegeben. Ab einer Tiefe von rund 10 Metern hält sich das ganze Jahr über die Temperatur bei ca. 10 Grad Celsius. Damit kann eine solche Wärmepumpenheizung ganzjährig genutzt werden. Weitere Vorteile bestehen darin, dass der Platzbedarf gering ist, kein Brennstoff gelagert werden muss und der Betrieb ohne Verbrennungsgefahr vollkommen gefahrlost ist. Weiterhin sind die Betriebskosten gering und im Sommer kann die Heizung auch zur Kühlung der Räume genutzt werden. Der ausgezeichnete Wirkungsgrad überzeugt immer mehr Anwender und Immobilienbesitzer. Dagegen sind die hohen Anschaffungskosten schnell amortisiert. Aber die notwendigen Bohrungen können je nach Platz ein Problem werden und auch die entsprechenden geologischen Bedingungen müssen gegeben sein.